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Wissenswertes - Haltungsformen

Eier aus verschiedenen Haltungsformen stellen sich zur Wahl

Etwa 18 Milliarden Eier benötigt die Bevölkerung der Bundesrepublik in einem Jahr. Um diesen Bedarf zu decken, ist eine moderne, intensive Tierhaltung erforderlich. So werden ca. 60 Millionen Legehennen in Hühnerfarmen gehalten, deren Einrichtungen in jahrzehntelanger, weltweiter Forschungsarbeit entwickelt wurden. Die modernen Haltungsformen garantieren, dass die Tiere unter hygienischen Bedingungen gehalten werden; Fütterung, Temperatur und Beleuchtung werden den Ansprüchen der Hühner fachkundig angepasst. Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Hühner werden bei den Planungen und bei der Betreuung besonders beachtet. Das alles sind Voraussetzungen zur Produktion von guten Eiern, einem idealen Nahrungsmittel von hochwertiger und natürlicher Zusammensetzung.

Beim Kauf von Nahrungsmitteln lassen sich Verbraucher oft von verschiedenen Kriterien leiten wie Qualität, Preis, Größe, Farbe, Herstellungsart oder Nährwert.

Manchmal fällt die Wahl einer Kaufentscheidung nicht leicht, vor allem, wenn die Auswahlkriterien miteinander etwa gleichrangig konkurrieren.

Bei der Entscheidung über Eier kann die Kenntnis über ihre Eigenschaften und die vorgeschriebenen Vermarktungsnormen eine wertvolle Hilfe sein.

Der weitaus größte Teil aller Eier, schätzungsweise etwa 90%, stammt aus der gebräuchlichsten Haltungsform, der Käfighaltung.

Wurden Eier in einer anderen Haltungsform erzeugt, so darf diese zusätzlich auf der Verpackung oder bei losen Eiern auf einem Schild angegeben werden, und zwar mit einer der folgenden Bezeichnungen

  • Eier aus Freilandhaltung
  • Eier aus Bodenhaltung

Damit Eier nicht unter falscher Zusatz-Kennzeichnung verkauft werden, sind zum Schutz des Verbrauchers bestimmte Mindestanforderungen an die genannten Haltungsformen sowie besonders strenge Registrier-, Buchführungs- und Überwachungsverfahren festgelegt worden. Der Verein für kontrollierte alternative Haltungsformen überwacht – zusätzlich zu den staatlichen Überwachungsbehörden – detailliert die Betriebe, die Haltungsbedingungen und die Warenströme vom Erzeuger bis zum Handel und führt neben den Buchprüfungen auch sogenannte "UV-Kontrollen durch". Dadurch ist sichergestellt, dass nur dort Boden- bzw. Freilandhaltung drin ist, wo es auch draufsteht.

Besuchen Sie zu diesem Thema die Seite von KAT

Entscheidung gefragt

Eier werden in unterschiedlichen Haltungsformen erzeugt. Jedes System hat Vor- und Nachteile für das Tier. Entgegen landläufiger Meinung werden weder Geschmack noch Geruch noch andere Qualitätsmerkmale der Eier von den Haltungsformen wesentlich beeinflusst. Dagegen ist die Käfighaltung aus der Sicht der Produkthygiene am unbedenklichsten und preislich für den Verbraucher am günstigsten. Um gleiche Produktsicherheit bieten zu können, müssen in den verschiedenen Haltungsformen neben den teilweise höheren Investitionen auch umfangreichere Hygienemaßnahmen durchgeführt werden, was zu höheren Produktionskosten und damit zu höheren Verkaufspreisen führt.

Tierschutz, Produktsicherheit und Preis konkurrieren also miteinander um die Gunst des Verbrauchers. Der Produzent stellt sich auf nahezu jede Forderung des Verbrauchers ein, vorausgesetzt, er kann sein Produkt kostendeckend absetzen.

Sie können dies auch nachlesen beim bayerischen Staatsministerium für Ernährung.

Bodenhaltung

Die Bodenhaltung von Hühnern erfolgt ausschließlich im Stall. Dabei können alle Tiere miteinander in Kontakt treten.Außer bei den Nestern, die auch mehrtägig angeordnet sein können, nutzen die Legehennen den Raum ebenerdig oder auf zwei Ebnen. Über mind. ein Drittel der Stallbodenfläche erstreckt sich ein Einstreuteil mit Stroh, Hobelspänen, Sand oder anderen Materialien. Hier ist jederzeit ein Kontakt der Tiere mit Kot möglich.

Um die Hygiene zu verbessern, ist der übrige Teil des Stallbodens als Kotgrube gewöhnlich mit Latten- oder Gitterrost überdeckt und dient zur Aufnahme der Ausscheidungen, so dass Kot nicht aufgepickt oder in die Einstreu und Nester verschleppt werden kann. Weil auf der Kotgrube auch Futter, Wasser und aufliegende Sitzstangen zum Ruhen während der Nacht angeboten werden, fällt hier auch der meiste Kot an und ist den Tieren entzogen. Eine Besatzdichte von 7 Tieren je m² Stallbodenfläche darf nicht überschritten werden.

In dieser Haltungsform können die Hennen wie bei jeder Haltung mit Einstreu und Nestern alle damit verbundenen Verhaltensweisen wie Staubbaden und spezielle Gefiederpflege ausüben. Wie bei jeder Haltung in großen Gruppen kann es jedoch leichter zu Verletzungen durch Rangordnungskämpfe oder zur schnelleren Ausbreitung von Federpicken oder zu nicht auf Aggressionen beruhenden Pickverletzungen kommen. Dadurch kann das Sozialgefüge einer Herde nachhaltig belastet und die Leistung stark beeinträchtigt werden. Der Verzicht auf Auslauf bedeutet zwar, dass die Besatzdichte nicht durch Ausweichen nach draußen aufgelockert werden kann, dafür werden aber Tierverluste durch Greifvögel und Raubtiere vermieden. Besonders im Winter können Nachteile für die Eiqualität, das Tier und den Tierpfleger durch feuchte Bodeneinstreu und der davon abhängigen Stallluftqualität eintreten. Im Sommer hingegen kann sehr trockene Einstreu zu hohem Staubgehalt der Luft führen.

Die Gesamtkosten, ein Ei zu erzeugen, sind durch den Verzicht auf Auslauf gegenüber der Freilandhaltung zwar verringert, aber die Besatzdichte im Stall ist relativ gering, und belastet daher jedes Ei mit hohen Stall und Pflegekosten.

Freilandhaltung

Sie besitzt eine Auslauffläche, die überwiegend Bewuchs bietet und tagsüber uneingeschränkt zur Verfügung steht. Durchschnittlich beträgt sie mind. 10 m² Auslauf je Huhn. Die Stalleinrichtung sowie die Besatzdichte mit Legehennen (im Stall) müssen den Verhältnissen der Bodenhaltung entsprechen.

Der Auslauf ermöglicht den Hühnern, einen größeren Abstand voneinander zu halten, und damit Auseinandersetzungen zu verhindern, als wenn kein Auslauf angeboten würde. Doch wird er oft nur von einem kleinen Teil der Hennen und nur in Stallnähe genutzt, besonders wenn Lebensgefahr durch Greifvögel besteht, weil der schnell erreichbare Stall dann als Zufluchtsstätte dienen kann.

Das größere Platzangebot des Auslaufs erlaubt besonders raumgreifende Verhaltensweisen wie ungehindertes Rennen und weites Fliegen ohne Störung anderer, jedoch auch Verlegen von Eiern, Übernachten in Bäumen und evtl. Entweichen aus der Umzäunung mit Lebensgefahr durch Raubtiere.

Solange der Bodenbewuchs gut ist, können alle dort vorkommenden Pflanzen und Insekten, aber auch z.B. Steinchen neben dem Futter im Stall von den Tieren aufgenommen werden.

Um das Risiko einer stärkeren Belastung des Bodens durch Tierausscheidungen und der Tiere selbst durch Darmerkrankungen zu verringern, wird wechselnde Teilnutzung von Auslaufflächen zur Erholung der Grasnarbe und zur Entkeimung des Bodens sehr empfohlen.

Damit bei feuchtem Wetter nicht zu viel Nässe in die Bodeneinstreu des Stalles getragen wird, sind auch vor überdachten Stallöffnungen größere Roste anzutreffen.

Wird auf diese vorbeugenden Maßnahmen verzichtet, so ist mit Problemen zu rechnen, die die Tiergesundheit belasten, sowie zu erhöhtem Schmutzeieranteil führen können.

Jedes auszusortierende Schmutzei verringert die Zahl verkaufbarer Konsumeier und erhöht damit die Produktionskosten je Ei.

Je mehr Auslauffläche einem Huhn durchschnittlich zur Verfügung steht, desto mehr Land geht dem Betrieb für eine anderweitige Nutzung verloren.

Des Weiteren kommen Auslaufkosten, wie durch längere Zäune, Pflegemaßnahmen und Einsammeln verlegter Eier hinzu. Die höheren Produktionskosten müssen durch höhere Preise je Ei bei Haltungsformen mit Auslauf gegenüber solchen ohne Auslauf, z.B. Bodenhaltung, aufgefangen werden.

An einigen Ställen ist auch ein sogenannter Wintergarten angebaut. Dies ist ein überdachter, vom Freiland mit einem Zaun abgetrennter Raum.

Es herrscht somit auch Außenklima, wenn es stark regnet oder Schnee auf der Wiese liegt. So können die Hühner trotzdem den Auslauf an der frischen Luft genießen.

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